Akkord Baukasten

di_chorded

Auch wenn TablEdit über eine fortschrittliche automatische Akkord-Erkennung verfügt, so müssen wir doch akzeptieren, daß ein Computer-Algorithmus nicht immer in der Lage ist, den richtigen oder den besten Akkord automatisch zu finden.

Wenn Sie also mit den automatisch erkannten Akkorden nicht zufrieden sind, können Sie mit Hilfe von Akkord-Katalogen oder manuell mit dem Akkord-Baukasten die gewünschten Akkorde in Ihre Tabulatur einfügen.

Der Akkord-Baukasten ist ein mächtiges Werkzeug, welches Sie bei der Bearbeitung und Erstellung eigener Akkorde unterstützt.

Beachten Sie bitte, daß TablEdit die automatisch erkannten Akkorde nur anzeigt und druckt, wenn Sie die Option "Automatische Akkord Diagramme", in {Datei | Optionen}>Anzeige aktiviert haben.

Eigenen Akkorde werden grundsätzlich immer am Bildschirm angezeigt. Gedruckt werden Sie jedoch nur, wenn Sie unter {Datei | Optionen}>Anzeige das Kontrollfeld "Akkord Diagramme" aktivieren.

Wenn Sie die folgenden Beispiele ausprobieren möchten, empfehlen wir die Option "Automatische Akkord Diagramme" zu deaktivieren. Sie können zwar manuelle und automatische Akkorde mixen, zur Einarbeitung wollen wir uns jedoch ausschließlich mit den manuellen Akkord Diagrammen beschäftigen.

Obgleich es manchmal von Vorteil ist, automatische und selbst erstellte Diagramme zu mischen, so hat diese Vorgehensweise einige Nachteile.

Möchten Sie beispielsweise einige Teile der Tabulatur ohne Diagramme darstellen, ist es in der Regel besser, von vornherein nur mit selbst erstellten Diagrammen zu arbeiten und die "Automatische Akkord Diagramme" auszuschalten.

Sollten Sie jedoch sowohl mit automatischen als auch mit selbst erstellten Diagrammen arbeiten wollen, können Sie dies Problem nur lösen, indem Sie einen leeren Akkord erstellen und überall dort einfügen, wo sie kein Diagramm haben möchten.

Fügen Sie ein selbst erstelltes Diagramm in Ihre Tabulatur ein, kann dieses nicht von einem automatischen Diagramm übersteuert werden.

Ein leeres Diagramm darf nicht mit einem Namen benannt werden und alle Saiten müssen mit einem "x" (nicht angeschlagen) belegt werden.

gr_chordblank

Fügen Sie dies leere Diagramm in Ihre Tabulatur ein, werden alle automatischen Diagramme für diesen Takt gesperrt. In Ihren Ausdrucken wird dieses leere Diagramm nicht berücksichtigt.

Die Schaltfläche [Bearbeiten] oder [Neu] öffnet den Akkord-Baukasten-Dialog mit einem leeren Diagramm. Dies können Sie benutzen, um einen Akkord Ihrer Wahl aufzubauen

[Bearbeiten] öffnet den Akkord, den Sie im Diagramm Manager markiert haben, zur Bearbeitung. [Neu] öffnet ein leeres Diagramm, in dem Sie Ihren eigenen Akkord erstellen können.

Der Tastenschlüssel für das Starten des Managers lautet [Shift]+[Strg]+[D]. Die Optionsfelder links sind deaktiviert, das Sie zu einem anderen Dialog ("Chord Finder" ) gehören.

Die aktiven Schalter haben folgende Bedeutung:

[Abspielen] der von Ihnen erstellte Akkord wird über MIDI ausgegeben.

[Einfügen...] öffnet einen Dialog, in dem Sie festlegen können, wo (welcher Takt / welche Position) Sie Ihren Akkord einfügen möchten.

Beachten Sie, daß Sie hier nicht festlegen, wo Ihr Akkord-Bild in der Tabulatur erscheint, sondern wo die Noten des Akkords in die Tabulatur eingetragen werden. Abgedämpfte Saiten (mit einem "X" dargestellt) werden nicht berücksichtigt.

Unten sehen Sie einige Beispiele für Akkorde. Üblicherweise werden die zu greifenden Saiten und Positionen in Akkorden durch kleine Kreise dargestellt. Dies können Sie per Mausklick in das Diagramm erzeugen. Statt der Kreise können Sie jedoch, falls Sie dies wünschen, auch Zahlen darstellen.

gr_chordnumbers

Wenn Sie ein Zahlen- Diagramm erstellen möchten, müssen Sie zuerst eine Zahl auswählen, die Sie unter der Bearbeiten Schaltfläche sehen.

Klicken Sie jetzt in das leere Diagramm, wird die ausgewählte Zahl eingefügt und kein Kreis. Beachten Sie auch, das die Darstellung der des Daumens der linken Hand durch Ihre Auswahl im Dialog {Datei | Optionen}>Einstellungen beeinflußt wird. Hier können Sie festlegen, ober dieser als "T" oder als 0 und die anderen vier Finger als 1, 2, 3 und 4 dargestellt werden. Diese Einstellung wird hierher übertragen.

Anstatt der Zahlen unterhalb des Diagrammes (1) können diese auch innerhalb des Diagrammes (2) oder neben dem Diagramm (3) angezeigt werden. Markieren Sie den Ankerpunkt und betätigen Sie die Taste [b].

gr_chordfingered

Griff Bilder / Diagramme mit Zahlen oder Kreisen können innerhalb der gleichen Tabulatur eingefügt (also gemischt) werden.

Bei den Diagrammen selber dürfen Sie jedoch nicht mischen.. Hier müssen Sie sich entweder für Zahlen oder Kreise entscheiden.

[Bearbeiten] wechselt in den "Akkord Finder"

[Schließen] Schließt den Dialog. Alle Änderungen werden übernommen.

[OK] beendet den Dialog. Änderungen werden gespeichert d.h. der von Ihnen aktuell bearbeitete Akkord wird im"Akkord Manager" Fenster angezeigt und zur weiteren Bearbeitung oder zum einfügen in ihre Tabulatur vorgehalten.

Das Feld "Name" ganz unten im Dialog können Sie benutzen, um einen Akkord-Namen Ihrer Wahl einzugeben. Das [?] schaltete die automatische Akkord-Erkennung an/aus. Beachten Sie auch hier, daß TablEdit nicht immer in der Lage sein wird, eine korrekte Bezeichnung zu liefern.

Das Diagramm Fenster

Hier könen Sie Ihre Diagramme erstellen und bearbeiten.

Die vertikalen Linien repräsentieren die Saiten Ihres Instrumentes. Die Anzahl hängt davon ab, welches Instrument Sie über das Menü {Partitur | Instrument...}>Modul ausgewählt haben. Die tiefste Saite befindet sich links, die höchste Saite rechts.

Die horitontalen Linien stellen die Bundstäbchen des Instrumentes dar.

Offen angeschlagene Saiten werde als "O" und nicht anzuschlagene Saiten als "X" dargestellt.

Die vertikale Bildlaufleiste ermöglicht Ihnen, sich über den Hals des Instruments zu bewegen, also z.B. ein Akkord-Diagramm für den achten Bund zu erstellen. Beachten Sie, daß TablEdit alle Fingersätze in Diagrammen ingnoriert, die über eine Griffweite von fünf Bünden hinausgehen. Sollten Sie jedoch ein Diagramm benötigen, das über diese Griffweite hinausgeht (haben Sie tatsächlich so lange Finger ?), halten Sie die [Strg] gedrückt, während Sie die über diesen Bereich liegenden Noten anklicken.

Anhand der Zahl links neben dem Diagramm können Sie sich orientieren, an welchem Bund Sie sich gerade befinden.

Die Bedeutung der einzelnen Schaltflächen (OK, Schließen usw.) wurde bereits weiter oben erklärt.

Erstellen und Bearbeiten von Akkord Diagrammen

Einfügen von gefüllten und leeren Punkten in das Akkord Diagramm

Mit der linken Maustaste lassen sich die vollen Punkte als Zeichen für gegriffene Seiten, und die leeren Punkte als Zeichen für offen erklingende Saiten setzen und entfernen.

Volle Punkte zeigen allgemein an, welche gegriffenen Bünde ein Akkord enthält. Für viele Stile (z.B. im Finger Picking) ist es wichtig, zu wissen, welcher Akkord gegriffen werden soll, auch wenn nicht alle Saiten dieses Akkordes angeschlagen bzw. gezupft werden.

Ein Beispiel soll diesen Sachverhalt verdeutlichen.

Ein Standard C-Akkord soll gegriffen werden, die zweite Saite im ersten Bund soll jedoch nicht erklingen. Es ist spieltechnisch gesehen jedoch sinnvoll, trotzdem den gesamten C Akkord zu greifen.

Offene Punkte setzen Sie mit der rechten Maustaste.

Offene Punkte werden häufig gebraucht, um alternative Fingersätze aufzuzeigen.

Wieder möchten wir mit einem Beispiel diesen Sachverhalt verdeutlichen.

Der Ton D soll im dritten Bund, zweite Saite aus einem Standard C Akkord heraus gegriffen werden.

Wird nun ein C-Dur Akkord und ein C +9 Akkord über der Tabulatur eingefügt, kann es zu Überschneidungen kommen, da der Platz nicht ausreicht. Außerdem wird das Lesen der Tabulatur / Notation erschwert. Als Alternative können Sie einen C-Akkord mit vollen Punkten anzeigen. Das zu greifende D (im dritten Bund, zweite Saite) müssen Sie dann als offenen Punkt darstellen.

Um eine offene Saite oder eine Saite, die nicht gespielt werden soll, in der Tabulatur anzuzeigen, klicken Sie über dem Bund 0.

Mit jedem Klick wechselt die Darstellung zwischen einem offenen Punkt (O) (= offen gespielte Saite) und einem (X) (= gedämpfte Saite).

In bestimmten Fällen wird der Akkord-Baukasten automatisch einen Barré-Akkord einfügen. Zum Beispiel könnte ein C-Akkord in der zweiten Lage entweder mit drei Fingern (2,3,4) oder als kleiner Barré gespielt mit Ringfinger oder kleinem Finger gegriffen werden. Wenn Sie auf die tiefste Saite eines solchen Barré-Akkordes klicken, werden diese nicht mehr als Barré, sondern als drei einzelne, gefüllte Kreise dargestellt.

Mit dieser Möglichkeit können Sie eigene Akkorde erstellen, die z.B. im Merle Travis Stil verwendet werden. Die linke Hand greift in diesem Fall nur zwei Basssaiten eines kleinen Barrés.

Experimentieren Sie einfach mit diesen Möglichkeiten.

Hinweis: Die Akkordnamen ändern sich automatisch, wenn Sie Punkte hinzufügen. Die Ursache dafür liegt in der automatischen Akkord-Erkennung von TablEdit. Falls erforderlich, können Sie die automatische Akkord-Erkennung über die Schaltfläche [?] rechts neben dem "Namen" Feld aktivieren bzw. deaktivieren.

Erstellen von Barré Akkorden

TablEdit wird einen Barré-Akkord aus Ihrem Diagramm machen, sobald mehr als vier schwarze Kreise auf dem gleichen Bund positioniert werden, weil es sehr unwahrscheinlich ist, daß diese fünf nebeneinander liegenden Noten mit verschiedenen Fingern gegriffen werden. Wenn Sie diese vorgeschlagene Griffweise nicht beibehalten möchten, können Sie mit einem Klick der rechten Maustaste den Barré auflösen.

Manchmal wird TablEdit Ihnen einen doppelten Barré anzeigen. Wie unten in Beispiel gezeigt wird, können die höheren Noten des C-Akkordes (gegriffen im fünften Bund) sowohl als doppelter Barré-Akkord oder als einfacher Barré-Akkord gegriffen werden. TablEdit schlägt die zweite Variante vor. Möchten Sie, statt wie vorgeschlagen die hohen Noten nicht mit dem ersten, dritten und vierten Finger greifen, können Sie einen kleinen Barré erzeugen, indem Sie mit der Maus auf die tiefste Seite des kleinen Barré klicken. Die drei Punkte verbinden sich in diesem Fall zu einem kleinen Barré.

gr_chordbar1

Umgekehrt kann es passieren, daß Sie einen Barré-Akkord erhalten, obwohl Sie die Noten lieber anders greifen würden. Nehmen wir an, Sie erhalten einen doppelten Barré-Akkord wie im obigen Beispiel ( C im fünften Bund) links. Möchten Sie höhere Saiten einzeln greifen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die tiefste Saite der durchgezogenen Linie des kleinen Barré (in unserem Fall ist dies die Saite D). Anschließend löst sich der kleine Barré in separat gegriffene Töne auf.

Wenn Sie verhindern möchten, daß ein Akkord als Barré-Akkord dargestellt wird, müssen Sie lediglich eine der Barré- Saiten als offene (O) oder nicht zu spielende (X) Saite markieren. Sie können auch durch einen rechten Mausklick einen offenen Kreis in die Barré-Lage einfügen. Wollen Sie kleine Barré-Lagen erzeugen, können Sie die gesetzten Lagen mit der rechten Maustaste anklicken. Die Griffpunkte der einzelnen Finger werden unsichtbar und verbinden sich dann zu einem kleinen Barré-Akkord.

Möchten Sie einen Barré-Akkord erzwingen, geben Sie zuerst die gewünschten Noten "normal" ein. Anschließend bewirkt ein rechter Mausklick auf die erste Note, daß sich die einzeln gegriffenen Noten zu einer Linie verbinden. Siehe Beispiel unten.

gr_chordbar2

Sie können einen Barré-Akkord über das gesamte Griffbrett hinweg "einrasten" lassen. Fügen Sie zu diesem Zweck nur einen offenen Punkt auf der Saite an der Position des Barré hinzu. Ein X auf einer bestimmten Saite wird angezeigt (was bedeutet, dass die betreffende Saite mit einem Barré versehen ist, aber nicht gespielt wird), ohne dass der Balken unterbrochen wird. Zum Beispiel im folgenden G/C-Akkorddiagramm:

gr_chordlockedbarre

Erstellen eines Diagramms mit mehr als fünf Bünden

Standardmäßig erstellt TablEdit Akkorddiagramme mit einem Bereich von maximal fünf Bünden.

Um Akkorddiagramme mit mehr als fünf Bünden zu erstellen, halten Sie die [Strg]-Taste gedrückt, während Sie die Position des Griffbretts scrollen, indem Sie entweder auf die kleinen Pfeile am oberen und unteren Rand der Bildlaufleiste klicken oder in die Bildlaufleiste selbst klicken. Sie können den Griff der Bildlaufleiste nicht "ziehen".

gr_longchord